Allgemeines zur Psychotherapie

Der Beruf des Psychotherapeuten hat eine lange Tradition und reicht weit in unsere kulturelle Geschichte zurück. Waren es einstmals Schamanen und Priester, die Menschen halfen ihre geistige Balance wiederherzustellen, sind es heute nach wissenschaftlichen Kriterien ausgebildete ExpertInnen, die Psychotherapie ausüben. Psychotherapie hat sich inzwischen als moderne Wissenschaft etabliert, deren Erlernen und Ausübung im Psychotherapiegesetz festgelegt sind.

Trotzdem scheinen sich die Wirkfaktoren der Psychotherapie eher in einer von Vertrauen, Kreativität und Intuition geprägten KlientInnen/TherapeutInnen-Beziehung zu entwickeln, als in einer von kühler Berechnung bestimmten Behandlungsatmosphäre.

Die Herausforderung, die sich nun stellt, ist das Berechenbare mit dem Unberechenbaren zusammen zu bringen und in den Dienst des angestrebten Behandlungserfolges zu stellen. Möglichst rasch soll sich eine spürbare Befindlichkeitsbesserung einstellen und der Weg dorthin für den/die Klienten/ Klientin nachvollziehbar sein.

Im psychotherapeutischen Prozess können Leidenszustände verändert und neue Lebensperspektiven geöffnet werden. Auch länger dauernde Krisen bergen in sich Möglichkeiten, mehr über sich selbst zu erfahren. Die Krise zeigt sich hier als Chance neue Wege zu gehen. Die Symptome nur zu beseitigen, wäre zuwenig. Das würde bedeuten, wertvolle Erfahrungen auszuklammern und die Gelegenheit zu versäumen, das Leben von neuen Perspektiven aus zu sehen.